Eine Geschichte
selbst geschrieben
Lisa war ein fröhliches junges Mädchen, sie hatte große Freude daran die Welt zu entdecken.
Als sie gerade 10 Jahren alt wurde zogen sie aus dem Dorf in eine große Stadt, da Lisas Vater dort eine Arbeit fand.
Nun war es soweit. Heute begann ihr 1. Schultag in einer neuen Stadt. Lisa freute sich schon sehr, neue Freunde zu finden. Sie war auch etwas traurig, weil sie ihre alten Freunde vermisste, doch die Trauer hielt nicht lange an, wenn sie daran dachte wie viel Spaß sie mit ihren neuen Freunden haben könnte.
Pünktlich um 8 Uhr betrat Lisa mit ihrer neuen Lehrerin Frau Fuchs das Klassenzimmer. Alle Kinder starrten Lisa an, als die Lehrerin sie aufforderte etwas von sich zu erzählen. Lisa durfte sich auf einen freien Platz neben Steffi sitzen. Lisa wurde jetzt doch etwas schüchtern und überlegte sich, was sie der Steffi den sagen könnte. Lisa versuchte mit Steffi Blickkontakt herzustellen, doch Steffi würdigte ihr keinen einzigen Blick. Als es endlich zur Pause bimmelte flitzten alle Kinder hinaus und Lisa erhoffte dort mit den anderen sprechen zu können. Doch die anderen beachteten Lisa nicht. Sobald Lisa in ihre Nähe kamen, fingen sie nur an leise zu tuscheln und gingen dann weg. Nun fühlte sich Lisa sehr allein und traurig.
Das ging nun über Jahre so. Als sie 13 wurde, verstarb ihre Mutter an einen Autounfall, ihr Vater hatte keine Zeit mehr für sie, weil er sich mit Arbeit gerade zu verschüttete um die Trauer zu bewältigen. Lisa fühlte sich total auf sich allein gestellt. Sie zog sich immer mehr zurück und ihre Leistungen in der Schule wurden immer schlechter. Eines Tages wurde Lisas Vater in der Schule geholt. Ihre Klassenlehrerin wollte mit ihr über die Noten reden, da sie, wenn sie jetzt nicht bald wieder anzog, die Klasse wiederholen musste. Zu Hause schimpfte ihr Vater mit Lisa und gab ihr brüllend eine Ohrfeige, als er sie dann ins Zimmer schickte. Lisa weinte die ganze Nacht durch bis sie irgendwann weinend einschlief. Sie träumte von einer großen Blumenwiese auf der sie mit ihren Eltern und Freunden tanzte. In der früh beschloss sie sich zu ändern. Sie zog eine lächelnde Maske auf und ging in die Schule.
Jetzt, war sie wieder wie die anderen. Sie lernte, sie lächelte und doch hatte sie noch keine Freunde.
Nun war Lisa schon 15. sie hatte auch schon Freunde, allerdings konnte sie mit ihnen nur schreiben, da sie nur exsistierten wenn sie ihren PC an schaltete.
Eines Tages kam Steffi auf Lisa am Schulschluss auf sie zu und erzählte ihr, das sie sich mit den anderen gestritten hätte und nun ihr deswegen etwas ganz tollen zeigen möchte. Lisa freute sich riesig und folgte ihr in eine kleine Kammer der Schule. Kaum war sie drin, ging rums die Türe hinter ihr zu und sie hörte nur noch ein lautes Gelächter. Sie schrie und klopfte an die Tür doch niemand hörte sie. Nachts machte der Hausmeister noch einen Rundgang, als er plötzlich etwas klopfen hörte. Er zog seinen Schlüssel raus und schloss die Türe auf. Schnell flitze Lisa an ihn vorbei raus auf die Straße. Lisa zitterte am ganzen Leib und weinte.
Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter sie zog erschrocken zusammen. Sie drehte sich um...und vor ihr stand...ein Mann. Der Mann lächelte und sagte das sie keine Angst haben soll. Doch sie hatte große Angst. Der Mann versprach ihr, ihr nichts zu tun, wenn sie jetzt brav mit ihm mit ginge. Doch Lisa riss sich los und lief so schnell sie konnte davon. Der Mann rannte ihr eine Zeitlang hinterher, bis sie in eine kleine Menschenmenge hinein rannte, dort drehte der Mann sich weg und ging fort. Lisa atmete auf und schaute sich erst mal um wo sie war. Sie war ziemlich weit weg von zu Hause und fürchtete sich sehr. Sie beschloss jetzt einfach zu rennen. Sie rannte und rannte bis zu Hause war. Keuchend riss sie die Haustüre auf und stürzte in die Wohnung.
Ihr Vater lag mit ein paar flaschen Bier auf dem Sofa. Als er sie sah fing er wieder an sie an zu brüllen, wo sie den war. Als sie nun etwas erzählen wollte schlug ihr Vater ihr schon links und rechts eine ins Gesicht. Lisa lief heulend ins Zimmer. Sie hielt das alles nicht mehr aus. Die Schmerzen waren zu groß sie fühlte sich kaputt, zerstört und einsam. Dann sah sie ein Messer auf ihrem Schreibtisch schimmern. Im Gedanken hörte sie sie schon das Gelächter der anderen Mädchen, wenn sie morgen in die Schule kommen würde. Ohne zu denken nahm sie das Messer. Sie schrieb einen Zettel an ihren Vater, wie sehr sie ihn liebe und er ihr nicht böse sein solle, aber sie die Welt einfach nicht mehr aushält. Am nächsten Morgen sah ihr Vater Lisa tot auf dem Bett liegen das Blut überströmt war. Dem Vater rollten tränen übers Gesicht und nun verstand er, doch es war zu spät.
Es hätte aber auch anders ausgehen können, wenn sich nur eine/einer sich in der Schule für sie eingesetzt hätte. Wenn man versucht hätte sie kennen zu lernen und ihr die Freundschaft angeboten hätte. Wenn die Lehrer mit Lisa gesprochen hätten, warum ihre Leistungen so schlecht waren und wenn sie Mitgefühl für sie gehabt hätten als ihre Mutter starb. Wenn nur der Vater sich um das Kind gekümmert hätte und die Trauer mit ihr bewältigt hätte. Wenn nur ein Mensch für sie da gewesen wäre, für sie und mit ihr. Ein freundliches Wort, ein lächeln, tröstende Worte, offene Arme und alles hätte anders ausgehen können. Die Welt ist grausam genug. Da sollten wir sie nicht noch grausamer gestalten.