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Hm!
Hm?
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So
09.07.2006
20:16 Uhr

Subway to Sally
2000 Meilen unter dem Meer

Zwei weiße Segel glitten grad durch deine Augen
Darin die See ist tiefer als ein Lot je ging
Ein Sturm zieht auf mit Wellen, die zum töten taugen
Die jedes Schiff verschlingen, daß am Anker hing

Zwei weiße Haie glitten grad durch deine Augen
Ich schmeck das bittre Salz der See in meinem Mund
Es ist noch Angst in mir, wie könnte ich auch glauben
Daß dort kein Zweifel wäre unten auf dem Grund?

Ich versinke, ich ertrinke
Ich will keine Schmerzen mehr
Ich will dort sein, wo es still ist
2000 Meilen unterm Meer

Zwei weiße Flügel falten sich um deine Schultern
Im Rausch der Tiefe bist du weiß und wunderschön
Ich weiß genau, du bist jetzt hier, mich zu erlösen
Ich kann nicht weiterschwimmen, bitte laß mich gehn

Ein weißes Licht verschlingt die Haie und die Segel
Verschlingt die See und in mir wird es still, so still
Ich bitte dich, schalt ab die summenden Maschinen
Die mich am Leben halten - länger als ich will

Ich versinke, ich ertrinke
Ich will keine Schmerzen mehr
Ich will dort sein, wo es still ist
2000 Meilen unterm Meer


Mo
06.02.2006
16:24 Uhr

Subway to Sally \"Wenn Engel hassen\"

Als er aufstand an dem Morgen der sein letzter war,
schien die Sonne und die Vögel kreischten laut.
Eine Woge von Verlangen stüzte über ihn
und klebriger Tau bedeckte die Haut.

Durch den Aderblauen Himmel ging ein breiter Riß,
dunkle Wasser brachen über ihn herein.
Eine unbekannte Macht erhob sich tief in ihm,
und mit einem Mal war ihm alles klar,
daß nichts mehr so wie gestern war.

Wenn Engel hassen
stürzen sie wie Steine aus dem Himmelszelt;
Wenn Engel hassen
fliegen sie als dunkle Vögel in die Welt
Wenn Engel hassen
landen sie als schwarzer Schatten der uns quält
und nehmen Rache
an den Menschen, die gefallen sind wie sie.

Als er aufbrach ließ er alles hinter sich zurück,
seine Schritte waren federleicht und frei.
Unterm Mantel trug er einen kalten schwarzen Stahl,
er lächelte leis und summte dabei.

Seine Hand gab sieben Menschen einen schnellen Tod,
bis ihn selber eine Kugel niederwarf.
Wer ihn kannte sagte, daß es seltsam war,
den glücklicher hat man ihn nie gesehn.
Der Glanz eines Engels war auf ihm zu sehn.

Wenn Engel hassen...


So
05.02.2006
14:40 Uhr

Gfoid ma hoid...

o lieb, solang du lieben kannst
o lieb, solang du lieben magst
die stunde kommt, die stunde kommt
wo du an gräbern stehst und klagst

und sorge, daß dein herze glüht
und liebe hegt und liebe trägt
solang ihm noch ein ander herz
in liebe warm entgegenschlägt

und wer sich dir die brust erschließt
o tu ihm, was du kannst zulieb
und mach ihm jede stunde froh
und mach ihm keine stunde trüb

und hüte deine zunge wohl
bald ist ein böses wort gesagt
o gott, es war nicht bös gemeint -
der andere aber geht und klagt

o lieb, solang du lieben kannst
o lieb, solang du lieben magst
die stunde kommt, die stunde kommt
wo du an gräbern stehst und klagst

dann kniest du nieder an der gruft
birgst deine augen, trüb und naß -
sie sehn den anderen nimmermehr -
ins lange, feuchte kirchhofsgras

und sprichst \"o sieh auf mich herab,
der hier an deinem grabe weint.
vergib, daß ich gekränkt dich hab -
o gott, es war nicht bös gemeint!\"

er aber sieht und hört dich nicht
kommt nicht, daß du ihn froh umfängst
der mund, der oft dich küsste, spricht
nie wieder \"ich vergab dir längst\"

er tats, vergab dir lange schon
doch manche heiße träne fiel
um dich, und um dein herbes wort
doch still - er ruht - er ist am ziel

o lieb, solang du lieben kannst
o lieb, solang du lieben magst
die stunde kommt, die stunde kommt
wo du an gräbern stehst und klagst

Ferdinand Freiligrath

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