Fr 01.06.2007 11:40 Uhr | | Das Göttliche Johann Wolfgang von Goethe
Edel sei der Mensch,
Hilfreich und gut!
Denn das allein
Unterscheidet ihn
Von allen Wesen,
Die wir kennen.
Heil den unbekannten
Höhern Wesen,
Die wir ahnen!
Ihnen gleiche der Mensch!
Sein Beispiel lehr uns
Jene glauben.
Denn unfühlend
Ist die Natur:
Es leuchtet die Sonne
Über Bös und Gute,
Und dem Verbrecher
Glänzen wie dem Besten
Der Mond und die Sterne.
Wind und Ströme,
Donner und Hagel
Rauschen ihren Weg
Und ergreifen
Vorüber eilend
Einen um den andern.
Auch so das Glück
Tappt unter die Menge,
Fasst bald des Knaben
Lockige Unschuld,
Bald auch des Schuldigen
Kahlen Scheitel.
Nach ewigen, ehrnen,
Großen Gesetzen
Müssen wir alle
Unseres Daseins
Kreise vollenden.
Nur allein der Mensch
Vermag das Unmögliche:
Er unterscheidet,
Wählet und richtet;
Er kann dem Augenblick
Dauer verleihen.
Er allein darf
Den Guten lohnen,
Den Bösen strafen,
Heilen und retten,
Alles Irrende, Schweifende
Nützlich verbinden.
Und wir verehren
Die Unsterblichen,
Als wären sie Menschen,
Täten im Großen,
Was der Beste im kleinen
Tut oder möchte.
Der edle Mensch
Sei hilfreich und gut!
Unermüdet schaff er
Das Nützliche, Rechte,
Sei uns ein Vorbild
Jener geahnten Wesen!
Johann Wolfgang Goethe
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Do 31.05.2007 18:50 Uhr | | Sterne und Träume Markus Bomhard
Weißt Du noch,
wie ich Dir die Sterne vom Himmel
holen wollte,
um uns einen Traum zu erfüllen?
Aber
Du meintest,
sie hingen viel zu hoch ...!
Gestern
streckte ich mich zufällig
dem Himmel entgegen,
und ein Stern fiel
in meine Hand hinein.
Er war noch warm
und zeigte mir,
daß Träume vielleicht nicht sofort
in Erfüllung gehen;
aber irgendwann ...?!
Markus Bomhard |
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Do 31.05.2007 18:47 Uhr | | Ich liebe dich
"Ich liebe dich" sollte nicht am Beginn der Beziehung
und als Ausdruck der Erwartungen und Wünsche gesagt werden.
Erst wenn man so miteinander umgegangen ist, dass man weiß,
ob man einander das Leben sinnvoller macht,
ob sich die Liebe als eine Produktion erweist
und jeder weniger wäre ohne den anderen –
dann sollte man sagen: "Ich liebe dich." |
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Mo 23.04.2007 18:40 Uhr | | Der Prophet (Khalil Gibran) Über die Kinder
Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch.
Und wenngleich sie bei euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, doch nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen.
Ihr dürft ihrem Körper eine Wohnstatt geben, doch nicht ihren Seelen,
denn diese wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht aufsuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr könnt euch bemühen, wie sie zu sein,
aber trachtet nicht danach, sie euch gleich zu machen.
Denn das Leben geht weder zurück noch verharrt es im Gestern. |
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So 04.03.2007 09:43 Uhr | | Konflikt
Wenn Konflikte sich zu einem endlosen Streit hinziehen,
so hat dies meist seinen Grund darin,
dass diese Menschen niemals gelernt haben,
mit den Augen des anderen zu sehen,
mit den Ohren des anderen zu hören und
mit dem Herz des anderen zu fühlen. |
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