Eine Liebeserklärung ans Gäubodenvolksfest.
[Ella; 18.o8.2oo9]
Aus is' das 98. Gäubodenvolksfest in der 197-jährigen Festgeschichte.
Schon ist es zur Feuerwerkszeit um 21.30 wieder dunkel.
In den Geschäften hängt schon die Herbstmode. Und ab heute sieht man kein Dirndl und keine Lederhose mehr im Stadtbild. Straubing hat elf Tage ausgelassen Fasching gefeiert und Gästen von außerhalb Bayerns mit liebenswerter Hinterfotzigkeit erfolgreich Glauben gemacht, dass bei uns tatsächlich "gefühlte 80 bis 90 Prozent der Einwohner" jeden Tag wie selbstverständlich Dirndl und Lederhose tragen. Straubing ist eben elf Tage im Jahr anders.
Das Volksfest ist ein Trumm vom Paradies.
Die jungen Männer, die bei der Schiffschaukel vor staunendem Publikum vier-, fünf-, sechsmal den Überschlag schaffen, eine Maß mit bildschöner Schaumkrone, der Duft von Zuckerwatte und gebratenen Mandeln, knusprige Gickerl, natürlich mit den Fingern gegessen, die Herzerl mit den herzigen Aufschriften " I mog di", die ernsten Gesichter beim Hoffotografen, die großen Brezen, das imposante Zischen des "Freefall", glasierte Schokofrüchte, das Gezwitscher des Vogelpfeifers, Hau den Lukas, die Plastikrosen am Schießstand für die Liebste, die Fontänen bei der Wildwasserbahn, vor Schreck und Vergnügen quietschende Mitfahrer im "TopSpin", die Zuschauer, die dastehen mit offenem Mund, Spongebob-Luftballons, Kettenkarussel, Riesenradfahren, zigtausend bunte Glühbirnen, Softeis mit Schokoüberzug, musikalisches Rehragout, sooooo viele Dirndl und Lederhosen...
Die Tittenshow nimmt ein wehmütiges Ende. [hAhA]
Es ist zum Heulen. Nicht doch. In nicht einmal 365 Tagen ist wieder Gäubodenvolksfest.
Dann ist es wieder da, dieses Kribbeln, das es nur in Straubing und ab dem zweiten Samstag im August gibt.
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